Auf der Suche nach einem anderen Josef (2)

Selbstverständlich steht in jeder Weihnachtskrippe die Figur des Hl. Josef. Doch unser Bild vom Hl. Josef ist weit weniger ausgeprägt als das beispielsweise von Maria, den Hirten, oder gar Jesus.

Josef wird oft als stiller, alter Mann dargestellt: Weißer Bart, Wanderstock. Lasst uns heute einmal dieses Bild vergessen und uns auf die Suche machen nach einem anderen Josef.

Josef gab ihm den Namen Jesus

„Und er gab ihm den Namen Jesus“, heißt es. Jeschua – hat Josef ihn wohl auf Aramäisch genannt. Und das heißt: Gott rettet. So wenig wie von Josef gesprochen wird, so auffälliger ist es, dass Josef dem Kind den Namen gibt. Es ist nicht irgendein Name. Der Name ist Programm und drückt wohl Josefs tiefen Glauben und Hoffnung aus.

Heute haben wir in unserer Kultur das System, einen Vornamen und einen Nachnamen zu haben. Ich sage es gleich: Jesu Nachname war nicht Christus! Wenn man Jesus damals gefragt hat: Wie heißt du? Dann hat er wohl geantwortet: Jeshua bar Josef – Jesus, Sohn des Josef. Vielleicht noch: Jesus, Sohn des Josef aus Nazaret. 

Josef, was kannst du uns Pädagogen*innen sagen?

  1. Was glaubst du?
    Gibt es eine Hoffnung in deinem Leben? Glaubst du, dass es trotz aller Schwierigkeiten und trüben Vorhersagen so etwas wie Rettung gibt?
     
  2. Namen haben Bedeutung
    In deinem Beruf, oder als Eltern, nennst du unzählige Male Kinder beim Namen. Hast du schon einmal bemerkt, dass alleine der Name in dir schon etwas auslöst – Gutes wie Schlechtes?
     
  3. Den Namen Hoffnung geben
    Eine Idee: Wenn du Namen hast, die bei dir nicht so gut assoziiert sind, dann überlege dir: Welche Hoffnung hast du für dieses Kind, das diesen Namen trägt? Und wann immer du den Namen hörst oder sagst, denke an diese Hoffnung.
Ein Vierklee liegt auf der Erde. Es wirkt so, als würde ein Lichtstrahl draufscheinen. Im Hintergrund unscharf grün, vielleicht ein Stück Wiese.
Phillip Tengg
Phillip Tengg Mag. theol.

Mag. Phillip Tengg hat katholische Fachtheologie in Innsbruck studiert und ist Geschäftsführer des k+lv. Außerdem ist er Fachreferent für Jugend-Liturgie in der Diözese Innsbruck.

Dieser Artikel erscheint unter Creative Commons, BY-NC-SA.

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