Vom Schulumbau zum Haus des Lebens und Lernens

Unser Grundsatz ist, Schule als ein „Haus des Lebens und Lernens“ zu sehen. In den letzten Jahren gab es neben den neuen pädagogischen Entwicklungen auch einen großen Umbau unseres Schulhauses. Dabei kam es zu einer kompletten Generalsanierung und Modernisierung des Gebäudes. Dies ist ein großer Mehrwert für alle im Haus, von dem sowohl Lehrende als auch Lernende räumlich und pädagogisch profitieren können.

Eine Wohlfühlatmosphäre schaffen für alle, die hier sind!

Unser Grundsatz ist, Schule als ein „Haus des Lebens und Lernens“ zu sehen. Diesen Grundsatz haben wir seit drei Jahren in unseren pädagogischen Leitvorstellungen verankert. Wir haben uns im vorletzten Jahr deshalb auch zur Umgestaltung unseres Schullogos entschieden. Neben der grafischen Darstellung findet sich dieser Leitsatz auch in unserem Schullogo wieder.

In den letzten beiden Jahren hat der Standort VS Johannes Messner Schwaz durch den Umbau sehr viel in der Infrastruktur gewonnen. Insbesondere mit dem Thema Licht waren wir jeden Tag konfrontiert, da wir mit der Beleuchtung alter Leuchtstoffröhren auskommen mussten. Diese mussten wir teilweise eine Stunde vor Unterrichtsbeginn einschalten, damit sich das Licht regulieren konnte und das störende Surren der Leuchtmittel nicht mehr zu hören war. Generell bekam besonders der große Gangbereich sehr wenig Tageslicht. Die Kinder mussten häufig in zu dunklen Räumen arbeiten. Man konnte nicht von einer einladenden Atmosphäre sprechen.

Durch den Umbau kam es zur Neuaufteilung von mehreren Räumen und es wurde sehr viel mit Glas und offenen Möbeln gearbeitet. Die Klassenräume sind nun wesentlich geräumiger und die Kinder können sich durch die angepasste Beleuchtung besser konzentrieren. Durch die neuen räumlichen Gegebenheiten haben wir mehr Möglichkeiten, unser Konzept von offenen Unterrichtsphasen qualitativer umzusetzen. Unsere Schüler*innen arbeiten meist in offenen Phasen und bevorzugen dabei vor allem das Arbeiten in unseren Gängen. Wir haben unterschiedliche Arbeitsutensilien, aus denen die Kinder wählen können, sei es aus Bodentischen oder Dreiecks- und Gruppentischen sowie auch unterschiedlichen Sitzmöglichkeiten.

Nur, wenn sich alle, die Kinder genauso wie die Lehrpersonen, hier wohlfühlen, können wir wirklich gut lernen und arbeiten.

Neben den pädagogischen Zielen war es uns ein Anliegen, auch von Seiten der Infrastruktur zeitgemäße und moderne Utensilien zur Verfügung zu haben. In diesem Zuge nutzten wir auch die Möglichkeit, uns für das Gütesiegel „Gesunde Schule“ zu bewerben. Uns war klar: Nur, wenn sich alle, die Kinder genauso wie die Lehrpersonen, hier wohlfühlen, können wir wirklich gut lernen und arbeiten. Deshalb war das Hauptziel des Umbaus, eine Atmosphäre zu schaffen, die Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Wir wollten, dass sich die Schule wie ein zweites Zuhause anfühlt. Ein Ort, an dem man gerne ist und sich entfalten kann.

Das viele Tageslicht macht den Gangbereich sehr einladend. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
In den offenen Lern-Phasen bevorzugen die Kinder das Arbeiten im Gangbereich. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Hell und geräumig - so wirkt das Schulhaus nach dem Umbau. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer

Unser neues Schulhaus: Lernen mit Licht und Platz

Geht man jetzt durch unser neues Schulhaus, fällt sofort auf, wie hell und geräumig alles geworden ist. Große Fenster lassen das Tageslicht herein und schaffen eine freundliche, offene Stimmung.

Die Garderoben im Eingangsbereich sind neu, hell gestaltet und bieten ausreichend Platz für alle Schüler*innen. Die klare Beschilderung erleichtert die Orientierung und die freundliche Farbgestaltung trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei.

Auch die Sanitäreinrichtungen wurden vollständig erneuert. Sie sind modern, teilweise mit einer Dusche ausgestattet, barrierefrei zugänglich und werden regelmäßig gereinigt. Waschbecken, Toiletten und Seifenspender sind in ausreichender Zahl vorhanden und funktionstüchtig. Helle Fliesen, gute Belüftung und automatische Armaturen sorgen für Hygiene und Komfort.

Die Werkräume sind mit modernen Werkbänken, hochwertigen Werkzeugen und sicherheitstechnischen Einrichtungen ausgestattet. Die durchdachte Raumaufteilung ermöglicht konzentriertes und sicheres Arbeiten.

Der ebenfalls neu gestaltete Musikraum überzeugt durch seine akustische Qualität, die flexible Nutzung und eine umfangreiche Instrumentenausstattung. Neben klassischen Instrumenten wie Gitarren und Keyboards stehen auch zahlreiche Rhythmus- und Orff-Instrumente zur Verfügung. Die helle Raumgestaltung und die gute technische Ausstattung schaffen optimale Bedingungen für kreatives musikalisches Arbeiten.

Die neuen und funktional ausgestatteten Räume bieten hervorragende Voraussetzungen für einen modernen und vielseitigen Unterricht.

Ein weiterer wichtiger Punkt unseres Modernisierungskonzepts an der Schule war das Thema Raumtemperatur. Aufgrund der Raffstores und der neuen Belüftungsanlage ist es nicht mehr so heiß in den Klassen, selbst wenn es draußen sommerlich warm ist. Dies macht das Lernen und Arbeiten viel angenehmer. Die Kinder selbst bestätigen das: „Die elektronische Tafel gefällt mir auch besonders gut. Ich mag es, dass wir viel mehr Platz in der Klasse haben. Besonders gut gefällt mir die Leseecke mit den vielen Matten." Ein anderer Schüler merkt an: „Die Klasse wirkt größer und im Sommer ist sie nicht so heiß."

Die freundliche Farbgestaltung im Garderobenbereich trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Im Schulhaus und in den Klassen gibt es genug Platz für alle möglichen Lernformen. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Das Hauptziel des Umbaus war es, eine Atmosphäre zu schaffen, die Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Neue Tafeln und Bildschirme ermöglichen einen zeitgemäßen, modernen Unterricht. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer

Wir haben jetzt genug Platz für alle möglichen Lernformen. Ob in Gruppen, in Einzelarbeit oder in der beliebten Leseecke mit ihren bequemen Matten – hier können sich die Kinder zurückziehen und in Ruhe arbeiten. Die neuen offenen Räumlichkeiten unterstützen auch unser Projekt des Atelierunterrichts. Dieser ist mittlerweile fest im Schulprofil verankert. In diesem offenen Lernformat haben die Kinder die Möglichkeit, eigenständig und projektorientiert an unterschiedlichen Themen zu arbeiten – von naturwissenschaftlichen Experimenten bis hin zu kreativen Gestaltungen. Der Atelierunterricht fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch die soziale Kompetenz durch gemeinsames Arbeiten in altersgemischten Gruppen.

Die neuen elektronischen Tafeln und Bildschirme ermöglichen einen zeitgemäßen, modernen Unterricht. Nichtsdestotrotz hat auch die analoge Klassentafel an unserer Schule weiterhin im Unterricht einen großen Stellenwert. Unsere Gänge sind jetzt nicht mehr nur Wege von A nach B, sondern erweiterte Lernbereiche. Durch die Fenster in den Klassenzimmern können wir Lehrpersonen die Kinder gut im Blick behalten, auch wenn sie im Gang arbeiten. Das schafft Flexibilität und fördert die Selbstständigkeit. Gleichzeitig sind die Gänge wichtige Treffpunkte für alle: für einen kurzen Austausch unter uns Lehrpersonen oder für die Kinder in den Pausen. Sie beleben das Miteinander und stärken das Gemeinschaftsgefühl in unserem „Haus des Lebens und Lernens".

Die Gänge sind erweiterte Lernbereiche. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Die Treffpunkte in den Gängen beleben das Miteinander und stärken des Gemeinschaftsgefühl. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer

Räume für Lehrpersonen

Auch wir Lehrpersonen verbringen einen Großteil unseres Tages in der Schule. Deshalb war es uns wichtig, auch für uns angenehme und funktionale Arbeitsbereiche zu schaffen. Unsere Lehrmittelzimmer bzw. unsere Lehrmittelschränke in den Gängen sind übersichtlich und bieten viel Stauraum. Dies unterstützt uns bei der Suche nach Material für den Unterricht. Ein neuer zweiter Kopierraum im zweiten Stock erleichtert uns die Arbeit und beschleunigt die Arbeitsvorgänge.

Das Konferenzzimmer ist unser zentraler Platz für Austausch und Zusammenarbeit. Es ist ein wichtiger Ort der Begegnung, besonders am Morgen und am Freitagmittag beim „Kontaktcafé". Hier besprechen wir pädagogische Themen, planen den Unterricht und tauschen Erfahrungen aus. Bei dem Umbau wurden unsere Küche und die Computerarbeitsplätze erneuert. Das Konferenzzimmer nutzen wir auch für unsere „Kamingespräche“. Bei diesem Kamingespräch sind alle Klassenlehrpersonen und Elternvertreter*innen eingeladen, in einer positiven und gemütlichen Atmosphäre in den Austausch zu kommen. Bei diesem freiwilligen Angebot herrscht rege Teilnahme von allen Seiten. Die Elternvertretungen bekommen hier einen Einblick in die unterschiedlichen Klassen und Projekte und dadurch entsteht ein wohlwollender Austausch. Sie geben Rückmeldung, wie sie und ihre Kinder den Schulalltag erleben. Man findet heraus, welche Projekte bei den Kindern positiv ankommen und in welche Bereiche man sich noch hineinarbeiten kann.

Die Gruppenräume nutzen wir hingegen für den interdisziplinären Austausch mit Beratungslehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen und anderen Fachkräften, um gemeinsam an bestmöglichen Lösungen für unsere Schüler*innen zu arbeiten oder für den Unterricht mit kleinen Schüler*innengruppen.

Im Besprechungszimmer im zweiten Stock steht nun sogar eine Couch und es gibt eine Kaffeemaschine. Solche Orte sind da, damit wir uns auch einmal kurz zurückziehen, eine Pause machen oder einfach durchatmen können. Denn ein entspanntes Team kann sein Bestes geben.

 

Die Autoren*innen des Beitrags: Katrin Lintner, Christoph Schneider und Sebastian Angerer genießen eine kurze Pause auf der Couch. Fotocredits: (c) VS Johannes Messner, Schwaz
Als Wohlfühlort wurde die VS Johannes Messner bei der Gütesiegelverleihung "Gesunde Schule Tirol" - zu recht -beschrieben. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Sich ständig weiter zu entwickeln - das ist das Ziel des pädagogischen Teams der VS Johannes Messner in Schwaz. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer
Die Umbauarbeiten sind mittlerweile abschlossen. Schüler*innen und Lehrer*innen freuen sich über den Ort des Lebens und Lernens in der Silberstadt Schwaz. Fotocredits: (c) Sebastian Angerer

Ein Resümee

Ein Umbau ist immer ein Prozess. Zu Beginn im Jahr 2016 startete alles mit dem Ausbau des Dachbodens zu einem funktionalen dritten Stockwerk. Aus dem Dachboden wurden fünf Klassenräume, eine Schulbibliothek und ein Raum für die Schulküche und den Mittagstisch. In den Sommern 2023 und 2024 erfolgte die Renovierung des Erdgeschosses, des ersten und des zweiten Stockwerks. Die Umbauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Aus pädagogischer Sicht bleiben wir jedoch nicht stehen und versuchen uns ständig weiterzuentwickeln, damit unser Haus für alle ein Ort des Lebens und Lernens bleibt.

Ein neues Klassenzimmer aus Schüler*innen-Sicht 😊 (c) VS Johannes Messner
So sehen Schüler*innen das neu gestaltete Schulhaus. (c) VS Johannes Messner
Christoph Schneider
Christoph Schneider MA BEd

Christoph Schneider ist Schulleiter einer Tiroler Volksschule. Er hat mehrere Jahre an einer Innsbrucker Volksschule in einer verschränkten Ganztagsklasse in einem personalisierten Lernkonzept unterrichtet. Ebenso war Christoph Schneider Dozent an der Pädagogischen Hochschule Tirol.

Katrin Lintner
Katrin Lintner BEd

Katrin Lintner ist Volksschullehrerin und stellvertretende Schulleitung an der VS Johannes Messner in Schwaz. Ihre Schwerpunkte sind: Besonderer Förderunterricht für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache, Technik und Design und Integration.

Sebastian Angerer
Sebastian Angerer BEd

Sebastian Angerer ist Volksschullehrer an der VS Johannes-Messner in Schwaz, Klassenvorstand und Qualtitäts-Schulkoordinator.

Dieser Artikel erscheint unter Creative Commons, BY-NC-ND.

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